Menschenrechtsverein


Sprungmarken

Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
Nein-zur-Todesstrafe-500
10. Juni 2020

Christenverfolgung im Iran: Weitere Inhaftierungen

Die Verfolgungskampagne gegen Christen im Iran dauert an. Obwohl in den iranischen Gefängnissen die Corona-Epidemie grassiert, werden immer wieder Christen allein wegen ihres Glaubens inhaftiert und damit der akuten Gefahr ausgesetzt, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren.

Besonders betroffen von der Verfolgung sind iranische Christen mit muslimischer Vergangenheit. Hier Beispiele:

christen-rasht-400-2

Die Christen Mohammed Vafadar, Kamal Naamanian, Hossein Kadivar und Khalil Dehghanpour, die einer christlichen Gemeinde in der nordiranischen Stadt Rasht angehören, wurden am 2. Juni im Teheraner Evin-Gefängis inhaftiert. Die ehemaligen Muslime, die den christlichen Glauben angenommen haben, müssen allein wegen ihres Glaubens für fünf Jahre in Haft.

Die vier Männer waren Anfang 2019 nach Razzien in ihren Wohnungen oder beim Gottesdienst in ihren Hausgemeinden festgenommen und dann nach Zahlung von Kautionen vorläufig freigelassen worden. Im Oktober 2019 wurden sie von einem Regime-Gericht wegen angeblicher „Gefährdung der Staatssicherheit“ zu jeweils fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Ende Februar 2020 wurden die Urteile endgültig bestätigt.

christen-teheran-400

Unterdessen wurde in Teheran die für den 1. Juni angesetzte Berufungsverhandlung für fünf zu langen Haftstrafen verurteilte Christen erneut ohne Begründung vertagt. Seit 2017 leben Pastor Victor Bet-Tamraz, seine Frau Shamiram Issavi, Kavian Fallah-Mohammadi, Amin Afshar-Naderi und Hadi Asgari (im Bild v.l.n.r.) somit in Sorge und Angst vor der Bestätigung der Urteile und anschließender jahrelanger Haft.

Pastor Victor und seine Frau Shamiram werden seit vielen Jahren vom Teheraner Regime verfolgt. Pastor Victor hat die Pfingstlich-Assyrische Kirche von Teheran geleitet, bis sie im Jahre 2009 vom Regime geschlossen wurde. Am 26.12.2014 wurde der Pastor festgenommen, als er zuhause zusammen mit anderen Christen Weihnachten feierte. Nach mehreren Monaten Haft im Teheraner Evin-Gefängnis wurde er gegen Zahlung einer Kaution wieder freigelassen. Im Juli 2017 wurde er dann von einem Regime-Gericht wegen Verbreitung des Evangeliums zu 10 Jahren Haft verurteilt.

Shamiram Issavi wurde im Januar 2018 von einem Gericht in Teheran zu zehn Jahren Haft verurteilt. Ihr wird „Gefährdung der Staatssicherheit“ vorgeworfen, weil sie an ausländischen Seminaren zu christlichen Themen teilgenommen hat und in der Hausgemeinde ihres Ehemannes aktiv ist.

Kavian Fallah-Mohammadi, Hadi Asgari und Amin Afshar-Naderi sind ehemalige Muslime, die den christlichen Glauben angenommen haben und der Hausgemeinde von Pastor Victor angehören. Am 26.08.2016 wurden sie bei einer Zusammenkunft mit anderen Gemeindemitgliedern verhaftet. Die Christen wurden dann monatelang im Teheraner Evin-Gefängnis festgehalten und verhört. Anschließend wurden sie  gegen Zahlung von Kautionen vorläufig freigelassen.

Es folgte die Anklage wegen „Gefährdung der Staatssicherheit“, und Anfang Juli 2017 wurde Amin Afshar-Naderi zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt, während Kavian Fallah-Mohammadi und Hadi Asgari mit jeweils 10 Jahren Haft bestraft wurden. Amin Afshar-Naderi war bereits von Weihnachten 2014 bis Februar 2015 inhaftiert. Die Regime-Justiz wirft ihm Bibelverbreitung und Mitarbeit in Hausgemeinden vor.

Menschenrechtler rufen die Weltgemeinschaft zum Einsatz für die im Iran verfolgten Christen auf. Internationale Aufmerksamkeit und massiver öffentlicher Druck sind notwendig, um zu verhindern, dass Christen wegen ihres Glaubens jahrelang eingesperrt werden. Laut dem Weltverfolgungsindex 2020 gehört das Teheraner Regime zu den 10 schlimmsten Christenverfolgern der Welt.

mehr Informationen



26. August 2024

Unterdrückung im Iran: Weitere Aktivistinnen zu hohen Haftstrafen verurteilt

Um weitere Freiheitsproteste der Frauen zu verhindern, geht das Teheraner Regime mit brutaler Repression vor. Das Regime demonstriert seine extreme Frauenfeindlichkeit, indem es immer mehr Regimegegnerinnen zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt.

18. August 2024

"Sittenpolizei" des Regimes schießt auf Iranerin und verletzt sie lebensgefährlich

Die Frauen im Iran sind zunehmender Gewalt durch die sog. "Sittenpolizei" des Regimes ausgesetzt, die immer brutaler vorgeht, um den Schleierzwang durchzusetzen und die Freiheitsbewegung der Frauen zu unterdrücken. Die Iranerin Arezou Badri wurde von der Regime-Polizei in den Rücken geschossen, weil sie sich dem Schleierzwang widersetzte. Sie kämpft in einem Teheraner Krankenhaus um ihr Leben.

11. August 2024

UNO-Menschenrechtskommissar fordert den Stopp der Hinrichtungen im Iran

Das Teheraner Regime hat eine grausame Hinrichtungswelle in Gang gesetzt, um den Terror gegen die aufbegehrende Bevölkerung zu verschärfen. Mehrere Häftlinge, die im Zusammenhang mit der Protestbewegung für Freiheit und Menschenrechte festgenommen wurden, sind in akuter Hinrichtungsgefahr.


Weitere Meldungen ..

Sprungmarken