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21. August 2020

Grausame Christenverfolgung im Iran: Fünf Christen zu 50 Jahren Haft verurteilt

Die Unterdrückung der christlichen Gemeinden im Iran spitzt sich in alarmierender Weise zu. Das Teheraner Regime verletzt die Menschenrechte der Christen systematisch durch Willkürurteile und langjährige Haftstrafen.

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Pastor Victor Bet-Tamraz, seine Frau Shamiram Issavi, Kavian Fallah-Mohammadi, Amin Afshar-Naderi und Hadi Asgari (im Bild v.l.n.r.) wurden in Teheran zu insgesamt 50 Jahren Haft verurteilt.

Mitte August wurde bekannt, dass die in den Jahren 2017 und 2018 verhängten Haftstrafen gegen fünf Mitglieder einer christlichen Gemeinde in Teheran von der Regime-Justiz offiziell bestätigt wurden. Damit stehen den fünf Christen allein wegen ihres Glaubens insgesamt 50 Jahre Haft bevor.

Die fünf Christen, die gegen Zahlung von Kautionen noch auf freiem Fuß sind, hatten in 2017 bzw. 2018 Berufung gegen die Gefängnisstrafen eingelegt. Seither wurden mehrere Berufungsverhandlungen angesetzt, die von der Justiz immer wieder vertagt wurden. Nach fast drei Jahren Sorgen und Angst erfuhren die Christen nun, dass ihre Berufungen endgültig abgelehnt wurden. Sie müssen ihre Haftstrafen in Kürze antreten.

Pastor Victor und seine Frau Shamiram werden seit vielen Jahren vom Teheraner Regime verfolgt. Pastor Victor hat die Pfingstlich-Assyrische Kirche von Teheran geleitet, bis sie im Jahre 2009 vom Regime geschlossen wurde. Am 26.12.2014 wurde der Pastor festgenommen, als er zuhause zusammen mit anderen Christen Weihnachten feierte. Nach mehreren Monaten Haft im Teheraner Evin-Gefängnis wurde er gegen Zahlung einer Kaution vorläufig freigelassen. Im Juli 2017 wurde er dann von einem Regime-Gericht wegen Verbreitung des Evangeliums zu 10 Jahren Haft verurteilt.

Shamiram Issavi wurde im Januar 2018 von einem Gericht in Teheran zu fünf Jahren Haft verurteilt. Ihr wird „Gefährdung der Staatssicherheit“ vorgeworfen, weil sie an ausländischen Seminaren zu christlichen Themen teilgenommen hat und in der Hausgemeinde ihres Ehemannes aktiv ist.

Kavian Fallah-Mohammadi, Hadi Asgari und Amin Afshar-Naderi sind ehemalige Muslime, die den christlichen Glauben angenommen haben und der Hausgemeinde von Pastor Victor angehören. Am 26.08.2016 wurden sie bei einer Zusammenkunft mit anderen Gemeindemitgliedern verhaftet. Die Christen wurden dann monatelang im Teheraner Evin-Gefängnis festgehalten und verhört. Anschließend wurden sie gegen Zahlung von Kautionen vorläufig freigelassen.

Es folgte die Anklage wegen „Gefährdung der Staatssicherheit“, und Anfang Juli 2017 wurde Amin Afshar-Naderi zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt, während Kavian Fallah-Mohammadi und Hadi Asgari mit jeweils 10 Jahren Haft bestraft wurden. Amin Afshar-Naderi war bereits von Weihnachten 2014 bis Februar 2015 inhaftiert. Die Regime-Justiz wirft ihm Bibelverbreitung und Mitarbeit in Hausgemeinden vor.

Menschenrechtler haben erneut an die Weltgemeinschaft appelliert, sich für die im Iran verfolgten Christen einzusetzen. Internationale Aufmerksamkeit und massiver öffentlicher Druck sind notwendig, um zu verhindern, dass Christen wegen ihres Glaubens jahrelang eingesperrt werden. Laut dem Weltverfolgungsindex 2020 gehört das Teheraner Regime zu den 10 schlimmsten Christenverfolgern der Welt.

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