Suchen
Die Bildungsinternationale (BI), der weltweite Zusammenschluss der Bildungsgewerkschaften, verurteilt die Repression im Iran und ruft zum Einsatz für die Menschenrechte der iranischen Lehrerinnen und Lehrer auf.
Im Iran stellen sich immer mehr Beschäftigte im Bildungsbereich der Diktatur entgegen. In den letzten Monaten haben tausende Lehrerinnen und Lehrer in über 100 iranischen Städten an großen Protestkundgebungen und Streiks mitgewirkt, die von den Lehrergewerkschaften organisiert wurden. Die Lehrkräfte fordern bessere Arbeitsbedingungen, gerechte Löhne und das Ende der Diskriminierung und Unterdrückung. Das Regime reagiert mit Repressalien und Verhaftungen auf die friedlichen Kundgebungen.
Am 13. Mai 2022 hat die Bildungsinternationale (BI), der weltweite Zusammenschluss der Bildungsgewerkschaften, dem auch die deutsche Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) angehört, die Verhaftungen iranischer Lehrkräfte verurteilt und ihre sofortige und bedingungslose Freilassung gefordert. Die Repression gegen gewerkschaftlich engagierte Lehrerinnen und Lehrer im Iran müsse gestoppt werden. Ihr Streikrecht müsse verteidigt werden. Mit den Verhaftungen verletze das Teheraner Regime die Rechte auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit.
Die Bildungsinternationale fordert u.a.:
Nach Angaben der Bildungsinternationale wurden allein am 1. Mai 2022 dutzende Lehrkräfte in verschiedenen iranischen Städten willkürlich verhaftet. Das Regime im Iran, so die BI, müsse die Repressalien gegen die Lehrer stoppen, die sich für die Freilassung ihrer inhaftierten Kolleginnen und Kollegen einsetzen.
Die Bildungsinternationale verlangt u.a. die Freilassung folgender gewerkschaftlich engagierter Lehrer:
Eskander Lotfi, Shaban Mohammadi, Masoud Nikkhah (Mariwan, Nordwestiran)
Rasoul Bodaghi (Islamshahr nahe Teheran)
Mohammad Habibi, Jafar Ebrahimi, Ali Akbar Baghani (Teheran)
Mohsen Omrani, Mahmoud Malaki, Reza Amanifar, Asghar Hajeb (Bushehr, Südiran)
Hadi Sadeghzadeh (Mashhad, Nordostiran)
Außerdem fordert die Bildungsinternationale erneut die Freilassung des Gefangenen Esmail Abdi (Bild). Der ehemalige Generalsekretär der Teheraner Lehrergewerkschaft wurde allein wegen seines friedlichen Einsatzes in der Lehrer-Protestbewegung zu insgesamt 16 Jahren Gefängnis verurteilt. Am 1. Mai 2022 ist Esmail Abdi in einen Hungerstreik getreten, um gegen die jüngsten Repressalien gegen seine Kollegen zu protestieren. Der Mathematiklehrer befindet sich nach langer Gefangenschaft unter elenden Haftbedingungen in einem besorgniserregenden Gesundheitszustand. Seine Ehefrau, seine beiden Töchter und sein Sohn sind Repressalien vonseiten des Regime-Geheimdienstes ausgesetzt.
Hier Bilder von den Protestkundgebungen iranischer Lehrkräfte am 12. Mai 2022:
Lehrer gehören nicht ins Gefängnis!
Iranische Lehrerinnen und Lehrer rufen die Weltgemeinschaft auf, sich mit einer Solidaritätskampagne für die Freilassung aller Lehrkräfte einzusetzen, die wegen ihres menschenrechtlichen oder gewerkschaftlichen Engagements im Iran inhaftiert sind.
Im Iran hält die Unterdrückung der christlichen Minderheit an. Christen sind dort schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt, darunter willkürlichen Verhaftungen und Verurteilungen zu langjährigen Gefängnisstrafen. Die iranischen Christen, die trotz Verfolgung und Repressalien an ihrem Glauben festhalten und ihr Recht auf Religionsfreiheit verteidigen, brauchen den Schutz und die Hilfe der internationalen Gemeinschaft.
Für das Teheraner Regime sind Hinrichtungen ein Unterdrückungsinstrument. Die Machthaber verschärfen den Terror gegen die aufbegehrende Bevölkerung, indem sie immer häufiger zur Todesstrafe greifen. Die Weltgemeinschaft muss wirksam handeln und den Druck auf das Regime erheblich verstärken, um weitere Hinrichtungen zu verhindern.
Tausende Exiliranerinnen und -Iraner aus ganz Europa fordern das Ende der Diktatur im Iran: NEIN zu Unterdrückung, Kriegstreiberei und Terror! JA zu Freiheit, Völkerverständigung und Frieden mit der Weltgemeinschaft!