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Bahá’í-Gemeinde in Deutschland: "Die iranische Regierung muss unverzüglich ihren menschenrechtlichen Verpflichtungen und ihrer Verantwortung gegenüber allen Iranern nachkommen, indem sie diese Verfolgung unverzüglich einstellt."
Die zunehmende Unterdrückung der Glaubensgemeinschaft der Bahá’í im Iran ist äußerst besorgniserregend. In einer Pressemitteilung der Bahá’í-Gemeinde in Deutschland vom 22. Juli heißt es dazu u.a.:
Seit Anfang Juli wurden mehr als 20 Bahá’í in Shiraz, Teheran, Yazd und Bojnourd festgenommen, inhaftiert oder mussten Hausdurchsuchungen und Geschäftsschließungen über sich ergehen lassen. Im vergangenen Monat wurden 44 Bahá’í verhaftet, angeklagt oder inhaftiert, was bereits auf eine Verschärfung der systematischen Kampagne der iranischen Regierung gegen die größte nicht-muslimische religiöse Minderheit des Landes hindeutete. Die internationale Baha’i-Gemeinschaft (BIC) ist der Ansicht, dass die zusätzlichen Fälle dieses Monats diese Krise nun bestätigen.
„Die Bahá’í wurden in den letzten 44 Jahren kontinuierlich wegen ihres Glaubens verfolgt“, sagt Jascha Noltenius, Beauftragter für Menschenrechtsfragen der Bahá’í-Gemeinde in Deutschland. „Aber die gegenwärtige Beschleunigung ist mehr als beunruhigend: Dutzende von Bahá’í wurden in den letzten Wochen verhaftet, angeklagt oder inhaftiert, und ein Ende ist nicht in Sicht. Die Warnungen, die wir seit vielen Monaten ausgesprochen haben, werden nun wahr. Die iranische Regierung muss unverzüglich ihren menschenrechtlichen Verpflichtungen und ihrer Verantwortung gegenüber allen Iranern nachkommen, indem sie diese Verfolgung unverzüglich einstellt.“
Von den Verhaftungen und Verurteilungen sind viele junge Mitglieder der iranischen Bahá’í Gemeinde betroffen, die kleine Kinder haben.
Das BIC berichtete im vergangenen Monat auch, dass einige der Verhaftungen und Verurteilungen in Shiraz – bei denen 26 Personen zu insgesamt 85 Jahren Haft verurteilt wurden – Kinder von ihren Eltern trennen würden. Viele der jüngsten Angriffe der iranischen Regierung konzentrierten sich mit anhaltender Intensität auf die in Shiraz lebenden Bahá’í – darunter mehrere im vergangenen Monat.
„Der Bahá’í-Glaube wurde 1844 durch den Báb, einen der Religionsstifter, in Shiraz begründet“, so Noltenius. „Die Verfolgung der Bahá’í in dieser Stadt trifft den Kern der Geschichte und der Identität der Bahá’í: Eine der ersten Amtshandlungen der Islamischen Republik im Jahr 1979 war die Zerstörung des historischen Hauses des Báb in Schiraz. Möglicherweise nutzen die iranischen Behörden die Bedeutung von Shiraz, um der Bahá’í-Gemeinde eine drastische Warnung zu übermitteln. Aber was auch immer ihre Gründe sein mögen, in Shiraz und im gesamten Iran muss die Regierung die Verfolgung der Bahá’í einstellen. Die Geschichte wird sie einholen.“
Im Iran hält die Unterdrückung der christlichen Minderheit an. Christen sind dort schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt, darunter willkürlichen Verhaftungen und Verurteilungen zu langjährigen Gefängnisstrafen. Die iranischen Christen, die trotz Verfolgung und Repressalien an ihrem Glauben festhalten und ihr Recht auf Religionsfreiheit verteidigen, brauchen den Schutz und die Hilfe der internationalen Gemeinschaft.
Für das Teheraner Regime sind Hinrichtungen ein Unterdrückungsinstrument. Die Machthaber verschärfen den Terror gegen die aufbegehrende Bevölkerung, indem sie immer häufiger zur Todesstrafe greifen. Die Weltgemeinschaft muss wirksam handeln und den Druck auf das Regime erheblich verstärken, um weitere Hinrichtungen zu verhindern.
Tausende Exiliranerinnen und -Iraner aus ganz Europa fordern das Ende der Diktatur im Iran: NEIN zu Unterdrückung, Kriegstreiberei und Terror! JA zu Freiheit, Völkerverständigung und Frieden mit der Weltgemeinschaft!