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Anlässlich des Osterfestes rufen wir zum Einsatz für die im Iran verfolgten Christen auf. Die iranischen Christen, die trotz Verfolgung und Repressalien an ihrem Glauben festhalten und ihr Recht auf Religionsfreiheit verteidigen, brauchen den Schutz der internationalen Gemeinschaft.
Das Teheraner Regime gehört zu den schlimmsten Christenverfolgern der Welt. Wer sich vom Islam abwendet, muss mit extremer Verfolgung durch das Regime rechnen. Immer wieder werden iranische Christen gezwungen, aus ihrer Heimat zu fliehen.
Zur Osterzeit spitzt sich die Christenverfolgung im Iran immer zu. Alle, die sich in Hauskirchen zu Oster-Gottesdiensten versammeln, müssen Razzien, Verhaftungen und schwere Bestrafungen befürchten. Davon sind vor allem Menschen, die vom Islam zum Christentum konvertiert sind, betroffen.
Im Iran sind zahlreiche Christen allein wegen ihres Glaubens in Haft. Darunter sind Moslem Rahimi, Nasser Navard Gol-Tapeh, Yousef Nadarkhani und Saheb Fadaie (im Bild v.l.n.r), die im Teheraner Evin-Gefängnis lange Haftstrafen verbüßen. Die Regime-Justiz wirft den ehemaligen Muslimen „Gefährdung der Staatsicherheit“ vor, weil sie den christlichen Glauben angenommen, das Evangelium verbreitet und sich in Hausgemeinden mit anderen Christen zu Gottesdiensten getroffen haben.
Moslem Rahimi (32) hat seine vierjährige Gefängnisstrafe im Februar 2022 angetreten. Er war bereits im Mai 2020 in seiner nordiranischen Heimatstadt Rasht in Haft gewesen.
Der 60jährige Nasser Navard Gol-Tapeh ist seit über vier Jahren in Haft. Er wurde zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Trotz zahlreicher Anträge wird ihm eine gerichtliche Überprüfung des Urteils verweigert. Obwohl er dringend außerhalb des Gefängnisses medizinisch behandelt werden müsste, lässt die Regime-Justiz keine Haftunterbrechung zu.
Pastor Yousef Nadarkhani (44) wurde als christlicher Konvertit 2010 wegen „Apostasie“ zum Tode verurteilt und nur durch internationale Proteste vor der Hinrichtung gerettet. 2017 wurde der Pastor jedoch wieder vor Gericht gestellt und zu sechs Jahren Haft verurteilt. Seit Juli 2018 befindet er sich in Gefangenschaft.
Der 40-jährige Saheb Fadaie wurde ebenfalls zu sechs Jahren Haft verurteilt und wird seit fast vier Jahren im Teheraner Evin-Gefängnis festgehalten. Im November 2020 wurde Saheb im Gefängnis zusätzlich mit 80 Peitschenhieben bestraft.
Die wenigen persischsprachigen Kirchen, die es im Iran noch gibt, werden streng überwacht und dürfen weder Besucher noch neue Mitglieder aufnehmen. Die Kirchen ethnischer Minderheiten dürfen Gottesdienste nur in ihrer eigenen Sprache durchführen. Daher sind alle anderen persischsprachigen Christen, insbesondere ehemalige Muslime, die zum christlichen Glauben konvertiert sind, gezwungen, sich in ihren Häusern zum Gottesdienst zu treffen. Das Regime sieht solche Treffen jedoch als „Gefährdung der Staatssicherheit“ und verfolgt die Christen mit Schikanen, Razzien, Verhaftungen, Geld- und Gefängnisstrafen.
Im Jahr 2021 wurde die Repression im Iran durch neue islamistische Gesetze weiter verschärft. Dazu heißt es im Jahresbericht von Amnesty International vom März 2022: „Das Parlament höhlte das Recht auf Religions- und Glaubensfreiheit im Januar 2021 weiter aus, indem es zwei neue Paragrafen in das Strafgesetzbuch aufnahm, wonach die "Diffamierung staatlich anerkannter Religionen, iranischer Bevölkerungsgruppen und islamischer Glaubensrichtungen" sowie "abweichende erzieherische oder missionarische Aktivitäten, die dem Islam widersprechen" mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren und/oder einer Geldstrafe geahndet werden können. Im Juli wurden drei Männer, die zum Christentum konvertiert waren, auf dieser Grundlage zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.“
Trotz schlimmster Unterdrückung widersetzen sich die iranischen Christen standhaft dem Druck durch das Regime, das sie zwingen will, ihren Glauben zu ändern. Wir rufen die internationale Gemeinschaft zum Einsatz für die verfolgten Christen auf. Weltweite Aufmerksamkeit und massiver öffentlicher Druck sind dringend notwendig, um die Christenverfolgung im Iran zu stoppen. Abschiebungen von Asylsuchenden, die konvertierte Christen sind, in den Iran müssen gestoppt werden, da ihnen dort ernste Gefahren für Leib und Leben drohen.