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Anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises an die inhaftierte iranische Frauenrechtlerin Narges Mohammadi hat das UN-Menschenrechtsbüro in Genf die Freilassung der Nobelpreisträgerin und aller anderen Gefangenen gefordert, die wegen ihres Einsatzes für Frauen- und Menschenrechte im Iran in Haft sind.
In einer Erklärung des Menschenrechtsbüros vom 6. Oktober heißt es, die Entscheidung des Nobelkomitees, in diesem Jahr Narges Mohammadi mit dem Friedensnobelpreis auszuzeichnen, unterstreiche den „Mut und die Entschlossenheit“ der Frauen im Iran. Die Iranerinnen seien eine Inspirationsquelle für die Welt. „Wir haben ihren Mut und ihre Entschlossenheit angesichts von Repressalien, Einschüchterungen, Gewalt und Inhaftierungen gesehen“, sagte die UN-Sprecherin Liz Throssell in Genf.
Gleichzeitig erklärte sagte der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, die Verleihung des Preises an Narges Mohammadi sei eine wichtige Erinnerung daran, dass die Rechte von Frauen und Mädchen im Iran und anderswo stark zurückgedrängt würden. Der diesjährige Friedensnobelpreis sei eine Würdigung all jener Frauen, die unter Einsatz ihrer Freiheit, ihrer Gesundheit und sogar ihres Lebens für ihre Rechte kämpften.
Unterdessen haben auch mehrere UN-Menschenrechtsexperten das Teheraner Regime aufgefordert alle Personen freizulassen, die wegen ihres Einsatzes für Frauenrechte inhaftiert sind. Die Rechte von Frauen und Mädchen im Iran müssten geschützt werden.
Die Verleihung des Friedensnobelpreises 2023 an eine mutige Journalistin und Frauenrechtlerin würdige den Kampf von Frauen gegen institutionalisierte Systeme der Diskriminierung, Segregation, Demütigung und Ausgrenzung von Frauen und Mädchen überall auf der Welt, so die UN-Experten. Aktivistinnen, die sich für Menschenrechte innerhalb und außerhalb des Iran einsetzen, sollten für ihre Widerstandsfähigkeit und Tapferkeit Anerkennung und Unterstützung von der internationalen Gemeinschaft erhalten.
Im Iran seien viele Menschenrechtsverteidigerinnen getötet, inhaftiert oder zur Flucht gezwungen worden. Von Frauen geführte Menschenrechtsinitiativen seien verboten worden. Die im Iran verbliebenen Menschenrechtsaktivistinnen und ihre Familien seien großen Gefahren für ihre Sicherheit ausgesetzt.
Die Experten wiesen darauf hin, dass die Frauen im Iran weiterhin Diskriminierungen und Einschränkungen ihrer Meinungs- und Bewegungsfreiheit ausgesetzt sind, die tiefgreifende Auswirkungen auf ihr Leben haben, unter anderem im Zusammenhang mit Gesetzen zum Schleierzwang, die ihre Menschenwürde und ihr Recht auf Gleichberechtigung verletzen.
Die internationale Gemeinschaft müsse sich weiterhin mit der Situation im Iran beschäftigen und konkrete Schritte unternehmen, damit diejenigen, die in dem Land für schwere Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind, zur Rechenschaft gezogen werden.