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Das Teheraner Regime verschärft die Verfolgung der christlichen Minderheit. Die Unterdrückung richtet sich besonders gegen ehemalige Muslime, die den christlichen Glauben angenommen haben. Allein wegen ihres Glaubens sind sie willkürlichen Verhaftungen und langjährigen Gefängnisstrafen ausgesetzt. Christen, die sich in Hauskirchen zum Gottesdienst versammeln, werden wegen angeblicher "Gefährdung der Staatssicherheit" bestraft.
Zu den Christen, die zu langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden, gehört der 35-jährige armenische Staatsbürger Hakop Gochumyan (Bild), der seit August 2023 im Teheraner Evin-Gefängnis in Gefangenschaft ist. Ein Regime-Gericht hat ihn wegen angeblicher Verbreitung des christlichen Glaubens zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt.
Hakop Gochumyan und seine Frau Elisa, eine aus dem Iran stammende Christin, waren mit ihren beiden Kindern zu Besuch bei Familienangehörigen im Teheraner Vorort Pardis, als sie im August 2023 vom Regime-Geheimdienst festgenommen wurden. Das Ehepaar wurde im Trakt 209 des Evin-Gefängnisses, der dem Geheimdienst untersteht, inhaftiert und ohne Kontakt zur Außenwelt stundenlangen Verhören und seelischer Folter ausgesetzt. Nach über zwei Monaten Haft wurde Elisa gegen Zahlung einer Kaution vorläufig freigelassen. Sie ist mit ihren Kindern nach Armenien zurückgekehrt. Hakop wird jedoch weiter im Gefängnis festgehalten. Im Juni 2024 wurde die gegen ihn verhängte 10-jährige Gefängnisstrafe endgültig bestätigt.
In der südwestiranischen Provinzhauptstadt Ahwaz wurde der christliche Konvertit Esmail Nariman-Pour (Bild) wegen angeblicher „Gefährdung der Staatssicherheit“ zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, Der 37-jährige ehemalige Muslim wurde am 24. Dezember 2023 in seiner Heimatstadt Dezful festgenommen. Der Regime-Geheimdienst hatte vorher eine Razzia in seiner Wohnung durchgeführt und christliche Bücher beschlagnahmt. Esmail Nariman-Pour wurde danach über vier Monate lang in einem Gefängnis in Ahwaz festgehalten und Ende April gegen Zahlung einer Kaution vorläufig freigelassen. Ende Mai wurde dann die fünfjährige Haftstrafe gegen ihn verhängt.
Der ehemalige Muslim Farrokh Kakai (Bild), der den christlichen Glauben angenommen hat, wurde am 26. Mai in seiner Wohnung in der Stadt Karaj (unweit von Teheran) vom Regime-Geheimdienst verhaftet und wird seither willkürlich an einem unbekannten Ort festgehalten. Die Festnahme des 54-jährigen Familienvaters erfolgte nach einer Razzia in seiner Wohnung, wobei persönliche Gegenstände beschlagnahmt wurden. Seine willkürliche Gefangenschaft an einen unbekannten Ort lässt befürchten, dass er durch Folter zu falschen „Geständnissen“ gezwungen werden soll.
Trotz schlimmster Unterdrückung widersetzen sich die iranischen Christen standhaft dem Druck durch das Regime, das sie zwingen will, ihren Glauben zu ändern. Die internationale Gemeinschaft muss sich mit Nachdruck für die verfolgten Christen einsetzen. Weltweite Aufmerksamkeit und massiver öffentlicher Druck sind dringend notwendig, um die Christenverfolgung im Iran zu stoppen. Abschiebungen von Asylsuchenden, die konvertierte Christen sind, in den Iran müssen gestoppt werden, da ihnen dort ernste Gefahren für Leib und Leben drohen.
mehr Informationen zur Verfolgung der religiösen Minderheiten im Iran
Das Teheraner Regime verschärft die Unterdrückung, um die Bevölkerung einzuschüchtern und weitere Bürgerproteste zu verhindern. Auch Familien, die Gerechtigkeit für ihre vom Regime getöteten Angehörigen fordern, sind schweren Repressalien ausgesetzt.
Die Lehrerin Maryam Mehrabi wurde im Iran zu sechs Jahren Haft verurteilt, weil sie sich für die Rettung ihres zum Tode verurteilten Bruders einsetzt.
Im September 2022 begann im Iran die bisher größte Volkserhebung gegen die Diktatur. Anlässlich des Jahrestages rufen wir zu Solidarität mit der mutigen Protestbewegung für Freiheit und Menschenrechte auf.